»Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops mit Teilnehmern aus Industrie, Wirtschaft, Politik oder auch NGOs wollen wir ein offenes Forum schaffen, um die neuesten Bestrebungen Metsä‘s zu präsentieren wie wir die Frischfaser und Tissueproduktion nachhaltiger gestalten und welche Tools zur Bewertung herangezogen werden, « so Alexander Deutschle, Vice President Innovation Metsä Tissue.
Anstoß für den gemeinsamen Workshop gaben die positiven Ergebnisse der Ökobilanzstudie vom Fraunhofer Institut für Metsä's Bioproduktwerk Äänekoski. Demnach konnte der ökologische Fußabdruck durch eine Kombination aus jüngsten Investitionen und der Verwendung von hauptsächlich Sägerückständen und Durchforstungsholz aus nordischen Wäldern erheblich reduziert werden, was zu einer deutlichen Reduktion des CO2- Verbrauchs in der Tissue Produktion führt.
Mit Back-Casting ins Jahr 2035: prägende Schlüsselmomente für den Wandel zur Bio-Ökonomie
Ein Highlight der Veranstaltung stellte die Diskussionsrunde in der Back-Casting-Methode dar. Die Teilnehmenden versetzten sich dabei ins Jahr 2035 und stellten sich rückblickend die Frage, welche Schlüsselmomente und Weichenstellungen für den Wandel zur Bio-Ökonomie prägend waren. Zuvor hatten die Experten in Vorträgen neuartige Ansätze in der Zellstoffproduktion am Beispiel der Metsä Group und die Einsatzmöglichkeiten von biobasiertem Polybutylensuccinat vorgestellt. Zudem wurde die Leistungsfähigkeit von Methoden wie dem vergleichenden Life Cycle Assessment (LCA) anhand einer Fallstudie zur optimierten Zellstoffproduktion sowie unter Berücksichtigung sozialer Aspekte aufgezeigt.
Bio-Ökonomie: ein komplexes Thema
»Der Workshop hat gezeigt, wie vielfältig die Aktivitäten derzeit sind, die den Weg zur Bio-Ökonomie bereiten sollen. Zugleich gibt es noch zahlreiche Herausforderungen etwa bei den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen«, sagt Sven Wüstenhagen, stellvertretender Leiter der Gruppe »Nachhaltige Werkstoffe und Prozesse« und Mitinitiator des Workshops am Fraunhofer IMWS. »Als Fraunhofer-Institut sehen wir uns in der Lage, die technischen Machbarkeiten einer Bioökonomie zu analysieren und Brücken zu bauen. Deshalb wollen wir solche Workshops für den konstruktiven Austausch in offener Atmosphäre nun jährlich veranstalten.«